| 31.01.2018 - Objekt des Monats: Fund von Reichsbanknoten Das museum34 freut sich, seinen Besuchern seit Januar 2018 einen historisch bedeutsamen Fund präsentieren zu können. Im Rahmen der laufenden Umbauarbeiten des Rathauses kamen 150 Millionen Mark in Reichsbanknoten zum Vorschein. Neben den Geldscheinen wurde auch ein Gutschein für ein Mittagessen vom Ernährungsamt Eschenbach, sowie ein Zeitungsbild über den Einkauf von Tabak in einem türkischen Dorf entdeckt. Die Banknoten stammen allesamt aus dem Jahr 1923, der Zeit der Hyperinflation, und wurden in Berlin gedruckt.
Ein handschriftlich angebrachter Vermerk spiegelt die heute kaum mehr vorstellbare Situation von damals wieder: „Hinterlegt als altes Testament. Geld hatten wir so viel und wussten nicht wohin“; gezeichnet Alois Lauber 1928. Mit großer Wahrscheinlichkeit war er einer der Arbeiter, die maßgeblich an früheren Sanierungsarbeiten mitgewirkt haben. Diese letzte Generalsanierung des Rathauses wurde 1927-30 durchgeführt, wobei der Innenausbau größtenteils 1928 von statten ging.
Die Währung lag während der Inflation der 20er Jahre sprichwörtlich am Boden. Hunger und Elend waren an der Tagesordnung. Die Notenpresse lief bis zur Einführung der Rentenmark Tag und Nacht, die Preise explodierten. In Koffern und Waschkörben trugen Menschen ihr Geld mit sich herum. So kostete ein Brot unvorstellbare 105 Milliarden Reichsmark. Firmen karrten das Geld mit Lastwägen heran und zahlten Löhne taggleich aus. Doch bereits Stunden nach Erhalt der Lohntüte war der Inhalt oft nur noch die Hälfte wert.
Ein Museumsbesuch lohnt sich zudem für Jung und Alt. Die aktuelle Sonderausstellung „Füreinander Miteinander Jederzeit - Unsere Feuerwehren“ verdeutlicht anhand zahlreicher Exponate aus vergangenen Zeiten beispielhaft den Wandel im Feuerwehrwesen.
Das museum34 bedankt sich an dieser Stelle für die Leihgaben bei der Feuerwehr Auerbach, sowie dem städtischen Archiv.
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