| 22.12.2020 - Frohe Weihnachten! Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, so haben wir uns das Jahr 2020 nicht vorgestellt: nicht die Geburtstagsfeier, nicht den Urlaub, nicht den Kontakt zu den Großeltern, die Arbeit, das Vereinsleben, die Schule und vieles mehr. Wir leben derzeit auf Abstand - mit deutlich weniger sozialen Kontakten, mit Maske und in der Hoffnung, dass niemand von uns oder in unserem näheren Umfeld ernsthaft an diesem Virus erkrankt.
Immer wieder wird unser derzeitiges Leben als „neue Normalität“ bezeichnet. Ich hoffe, dass sich diese Formulierung nicht wirklich bewahrheitet, sondern wir bald wieder zu unserem gewohnten Dasein zurückkehren können. Denn es fehlt vieles: Es fehlen menschliche Kontakte in Familie, mit Freunden, im Verein, es fehlen der Händedruck oder die Umarmung, ja selbst ein freundliches Lächeln wird durch die Masken nicht mehr erkennbar! Und weit schlimmer ist natürlich, wenn es Menschen zudem an Arbeit fehlt, an Einkommen und an Perspektiven!
Das alles ist schwerwiegend und all diese Einschränkungen fordern uns individuell ganz unterschiedlich. Dabei denke ich vor allem an diejenigen, die sich einsam fühlen, die krank oder gebrechlich sind oder um nahe Angehörige bangen müssen. Gerade diesen Menschen wünsche ich anhaltende Zuversicht und Hoffnung. Zugleich denke und danke ich allen, die sich in der medizinischen Versorgung und Pflege, in Rettungs- und Hilfsorganisationen oder in sozialen Diensten den besonderen Herausforderungen stellen. Dieser Dank gilt aber auch jenen Menschen, die unser tägliches Leben am Laufen halten – auch durch freiwillige Hilfeleistung gegenüber Bedürftigen oder in Vereinen, Verbänden und Organisationen, wo sich ebenfalls viele ehrenamtliche Kräfte hilfreich engagieren.
Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass es diese Solidarität bei uns gibt und auch, dass wir in einem Land leben können, das derartige Herausforderungen strukturell, medizinisch und auch finanziell bewältigen kann. Ganz sicher wird unsere Welt nach dieser Pandemie eine andere sein. Ich vertraue darauf, dass es eine bessere ist und hoffe, dass wir mit mehr Vernunft und Vertrauen aus dieser Krise kommen und totalitäre Machthaber wie rechtsnationale Querulanten überstehen werden.
Noch können wir auch für unsere Stadt die Folgen von Corona nicht endgültig abschätzen. Klar ist, dass geplante Vorhaben nicht realisiert werden konnten oder verschoben werden mussten. Aber wir haben auch in dieser Situation wichtige Prioritäten gesetzt und durch eine konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat und unser kompetentes und engagiertes städtisches Team werden wir auch erfolgreich die Zukunft gestalten und unsere Stadt weiter entwickeln können.
Wir wissen, dass dieses Weihnachten und der Jahreswechsel anders sein wird und wir auch an den Festtagen auf einige lieb gewonnene Gewohnheiten verzichten müssen. Ich wünsche Ihnen in dieser schwierigen Phase für die Festtage und den Jahreswechsel dennoch ein frohes Herz, viele harmonische Stunden mit Ihren Liebsten, Vertrauen und Zuversicht auf alles Kommende und insbesondere eine stabile Gesundheit – auch für das Jahr 2021!
Ihr
Joachim Neuß
Erster Bürgermeister
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