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24.05.2022 - Aufnahme in die Radoffensive Bayern
Am 16. Dezember 2021 wurde durch Staatsministerin Kerstin Schreyer an die bayerischen kommunalen Spitzenverbände das neue Förderprogramm „Radoffensive Klimaland Bayern“ bekannt gemacht, womit die Staatsregierung das klare Ziel der neuen Bundesregierung zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 unterstützen will. Die Einreichung von Projektskizzen musste bis Montag, 28. Februar 2022 über ein digitales Portal erfolgen.

Im Rahmen des Programms konnten 4 verschiedene Formen von Radwegen gefördert werden:
• Innovationen im Radwegebau
• Interkommunale Radwege
• Radwege im Wald
• Radwege entlang von Bahnlinien

Nachdem der Radweg von Michelfeld nach Michelfeld-Bahnhof bereits ein lange verfolgtes Ziel war, um das örtliche Radwegenetz zu schließen und Radfahrern und Fußgängern eine sichere Trasse über die viel befahrene B85 in den anderen Ortsteil und den Veldensteiner Forst zu bieten, hat die Stadtverwaltung kurzfristig ein innovatives Konzept hierfür erarbeitet, um sich damit für die Förderkulisse Innovationen im Radwegebau zu bewerben. Grundlage hierfür bildete auch eine Variantenuntersuchung, die bereits vor Monaten durch ein Ingenieurbüro aus Bayreuth durchgeführt wurde.

Für die Planung und den Bau von Innovationen im Radwegebau hat der Freistaat Bayern im Rahmen der Radoffensive einen Fördersatz in Höhe von 80 bis maximal 90 Prozent der förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt.

Zudem sollen über die Baukosten des Radweges hinaus voraussichtlich folgende Kosten förderfähig sein:
• Machbarkeitsstudien einschließlich Kostenanalyse, Potenzialanalyse und Nutzen-Kosten-Analyse;
• erforderliche Planungs- und Beratungsleistungen Dritter;
• erforderliche technische Komponenten zur Umsetzung der Innovation;
• neben straßenbegleitenden auch selbstständig verlaufende Radwegabschnitte;
• verkehrstechnische Ausstattung des Radweges einschl. Beleuchtungsanlagen.

Folgender innovativer Ansatz wurde seitens der Stadtverwaltung entwickelt:
Der Weg von Michelfeld nach Michelfeld-Bahnhof führt direkt am Bachlauf des Flembaches entlang, wird damit landschaftlich hervorragend eingebettet und ist, abseits von Hauptverkehrsstraßen, sicher befahrbar. Um die Verkehrssicherheit der Nutzer zu erhöhen, ohne aber zusätzliche Lichtverschmutzung zu erzeugen, die die Tierwelt negativ beeinflussen würde, soll die Wegemarkierung und die Randstreifen des Fahrradweges mit fluoreszierenden Streifen gekennzeichnet werden. Bereits wenige Minuten Licht pro Tag reichen bei dieser Technologie aus, um die Streifen für zehn Stunden aufzuladen. Dies funktioniert auch bei Regen und Nebel, oder wenn die Streifen nicht dauerhaft volle Sonneneinstrahlung haben.

Mit dieser Lichtfarbe sieht man in der Dämmerung rund 80 Meter weit, in der Nacht ca. 30 Meter. Zum Vergleich: mit der normalen Beleuchtung eines Fahrrades liegt die Sichtweite bei 8 Metern. Somit wird die Streckenführung für alle besser sichtbar und die Sicherheit nimmt zu.

Die spezielle Nachtleuchtfarbe wird auf dieselbe Weise wie herkömmliche Farben aufgetragen und verursacht nur mäßige Mehrkosten im Verhältnis zum Komfort- und Sicherheitsgewinn der Anlage. Sie vermeidet auch die Notwendigkeit einer kostspieligen öffentlichen Beleuchtung mit starken Auswirkungen auf die Umwelt.

Die Gesamtkosten werden auf insgesamt ca. 980.000 € geschätzt. Wie aus der Variantenuntersuchung entnommen werden kann, müssen 2 Brückenbauwerke errichtet werden und die spezielle Nachtleuchtfarbe wurde mit rund 250.000 € angesetzt.
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 26.01.2022 dem Konzept zugestimmt und die Bewerbung für das Förderprogramm befürwortet.
Dieses Konzept überzeugte auch die Entscheidungskommission im Verkehrsministerium: Die Stadt Auerbach wurde am Mittwoch, 25.05.2022, im Rahmen einer offiziellen Feierstunde im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr ausgezeichnet und in das Förderprogramm „Radoffensive Klimaland Bayern“ in der Kategorie „Innovative Radwege“ aufgenommen. Bürgermeister Joachim Neuß durfte von Staatsminister Christian Bernreiter die entsprechende Urkunde in Empfang nehmen (Bild).

Insgesamt wurden 325 Projektvorschläge aus 206 Kommunen für dieses Programm eingereicht – 27 Projekte aus 31 Kommunen haben die Aufnahme in das Programm geschafft. Lediglich 9 Maßnahmen wurden bayernweit unter der Kategorie „Innovative Radwege“ ausgezeichnet.

Bürgermeister Neuß: Wir freuen uns außerordentlich, dass unser Konzept für den Radweg nach Michelfeld-Bahnhof in dieses Förderprogramm aufgenommen wurde, da wir seit Jahren nach Möglichkeiten suchen, diese relativ aufwändige Trasse mit attraktiven Fördermöglichkeiten realisieren zu können. Besonderer Dank gilt unserer Stadtbaumeisterin Margit Ebner, die diese innovative Idee entwickelt hat.

Die weitere Bearbeitung erfolgt nun über die Bezirksregierung in Regensburg, bei der bis 15. Juli 2022 ein offizieller Förderantrag gestellt werden muss. Im Rahmen der Auszeichnung wurde seitens der Staatsregierung bekräftigt, dass mit einem Fördersatz in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Kosten gerechnet werden darf.



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